Wohngruppe

9 Zimmer frei!

Die heilpädagogische Wohngruppe am Jurahof

Die heilpädagogische Wohngruppe umfasst neun Plätze für Kinder und Jugendliche jedes Geschlechts im Alter von zwölf bis 16 bzw. im Einzelfall 21 Jahren. Gelebt und gearbeitet wird in dieser Einrichtung mit dem Konzept der Sozialen Landwirtschaft. Das bedeutet, dass der Umgang mit und die Versorgung von Tieren in den pädagogischen Alltag eingebunden werden, ebenso wie der Anbau und die Produktion von Lebensmitteln zur Selbstversorgung. Kindern und Jugendlichen in schwierigen Lebenslagen wird auf diese Weise ein Ort geboten, an dem sie durch verlässliche Beziehungen sowie den Kontakt zu Tieren und Natur Sicherheit, Orientierung und Struktur erfahren. So kommen sie auch in Kontakt mit sich selbst und erhalten die Möglichkeit, ihre eigenen Potentiale (wieder-) zu entdecken und zu nutzen.

Jurahof

Verantwortung für Natur und Mensch

Ökologische Landwirtschaft

Der Jurahof liegt in Schmidtstadt, einem Ortsteil der Gemeinde Etzelwang und ist ein ökologischer Betrieb mit Mutterkuhhaltung zur Fleischerzeugung. Der Tierbestand umfasst bis zu 60 Rinder, die von April bis Oktober in drei Herden auf den Weiden in der Nähe des Hofes aufgeteilt sind. Im Winter sind die Tiere in einem offenen Stall untergebracht, der unter den Gesichtspunkten einer artgerechten Tierhaltung gebaut wurde. Daneben gibt es einen kleinen Bestand an Hühnern, denen ein ebenso großzügiger Stall sowie Auslauf mit Grünfläche zur Verfügung steht. Ein weiterer Betriebszweig ist der Anbau von Getreide.

Da die ökologische Landwirtschaft mit weitestgehend geschlossenen Kreisläufen arbeitet, wird das zusätzlich benötigte Futter für die Tiere, bestehend aus Grassilage, Heu und Getreideschrot auf den eigenen Flächen (ca. 70 Hektar) angebaut. Gedüngt werden diese Flächen wiederum mit dem Mist der eigenen Tiere beziehungsweise durch Gründüngung (Anbau von Pflanzen, die den Boden mit Stickstoff anreichern).

Auf dem Hof wurde bis in die Neunziger Jahre eine Ausflugsgaststätte mit Fremdenzimmern betrieben.
In der Region sind das Anwesen und der ehemalige Gastwirtschaftsbetrieb noch heute als »Der Jurahof« bekannt. Ein Teil dieses Gebäudes mit entsprechend auf den Bedarf angepasster Infrastruktur steht der Wohngruppe als Lebensraum zur Verfügung.

Team

Wir stellen vor

Team

Anna Vollmer

Anna Vollmer

Leiterin der heilpädagogischen Wohngruppe die 9

Nach vielen Jahren in der Jugendhilfe hat mich mein Weg an den Jurahof geführt. Hier habe ich das Gefühl, „angekommen“ zu sein, denn hier kann ich meine Leidenschaft für das Leben in und mit der Natur und meine Begeisterung für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen optimal verknüpfen. Hierbei erfahre ich Tiere und Natur immer wieder als wertvolle Ressourcen, die mich in der Begleitung der Jugendlichen in ihrer psychosozialen Entwicklung unterstützen. Es ist eine Freude zu sehen, wie die Jugendlichen im alltäglichen Kontakt mit den Tieren und bei den verschiedenen Tätigkeiten in der Landwirtschaft Selbstwirksamkeit und  Wertschätzung erfahren dürfen. Ich freue mich sehr darüber, meine persönlichen Erfahrungen und Fähigkeiten in die Wohngruppe „die9“ einbringen und aktiv an der Gestaltung des Projektes „Jurahof“ mitwirken zu können.

Verena Feil

Verena Feil

Sozialarbeiterin M.A. · stellvertretende Leiterin der heilpädagogischen Wohngruppe die 9

Der Jurahof ist für mich ein Ort der Begegnung mit Menschen und Tieren. Ein Platz in der Natur mit sinnstiftenden Aufgaben und Lernfeldern für Kinder und Jugendliche.

Ein solcher Ort war schon lange in meinem Kopf, da ich in meinem Arbeitsalltag in München, die Nähe zur Natur vermisste. Die Möglichkeiten eines ökologischen Bauernhofes bieten für Freizeitaktivitäten in der Betreuung der Heranwachsenden zahlreiche Vorteile gegenüber der Stadt und bewogen mich unter Anderem zur Rückkehr in die Oberpfälzer Heimat

Der Aufbau der Wohngruppe die 9 ist eine spannende Herausforderung und es macht mir viel Freude, die Talente der Kollegen*innen und meine eigenen zu bündeln, um ein liebevolles und förderndes Umfeld zu schaffen.  

 

Stefanie Heinl

Stefanie Heinl

Erzieherin

Schon seit mehr als einem Jahrzehnt fühle ich mich mit dem Jurahof, dem Dorf Schmidtstadt und der Umgebung verbunden. Seit 2020 darf ich Schmidtstadt und die Wohngruppe „die9“ nun auch meinen Arbeitsplatz nennen.

Dabei liegt meine Leidenschaft besonders im Tun. Mit den Händen an der Drehscheibe, mit der Hacke in der Erde oder dem Knethaken im Teig. Auch die Kommunikation mit den Nachbar*innen der Wohngruppe und den Kooperationspartner*innen in und um Schmidtstadt liegt mir und ermöglicht uns die Umsetzung vieler Projekte.

Die Verbindung zwischen stationärer Jugendhilfe und meinen Leidenschaften macht es zur besonderen Herausforderung, das Konzept der sozialen Landwirtschaft und deren vielseitigen Projekten umzusetzen.

Anja Gmeinwieser

Anja Gmeinwieser

Pädagogische Mitarbeiterin (Sozialarbeiterin B.A., Theaterpädagogin BuT)

Studium und Ausbildung in München, Heidelberg und Erlangen. Nach einigen Jahren der Freiberuflichkeit im Bildungsbereich, freue ich mich, die Kinder und Jugendlichen auf dem Jurahof in ihrem Alltag zu begleiten.

Der Jurahof ist für mich ein sehr anregender und vielfältiger Ort, der Entfaltung, Entspannung und Erlebnisse und damit Gesprächs- und Entwicklungsanreize bietet.

Klaus Hofmann

Klaus Hofmann

Hausmeister und Landwirt

Manuela Keck

Manuela Keck

Verwaltungskraft

Neben meiner Haupttätigkeit, der Verwaltung, habe ich mich zusätzlich vielen weiteren Aufgaben am Jurahof verschrieben und genieße die Zeit außerhalb des Büros. Ich unterstütze die Gruppe bei den Projekttagen und kümmere mich um die Möblierung der Zimmer, kleine Reparaturen und Instandsetzungen. Kein Kaugummi war je zu fest getrocknet, kein Schrank mit zu vielen Stickern übersät und auch die größten Löcher in der Wand ließen sich wieder schließen! 

Maria Obermeier

Maria Obermeier

Hauswirtschaftskraft

Sylvia Cramer

Sylvia Cramer

Heilerziehungspflegerin

Mit viel Humor, ideenreichem Tatendrang und meiner unkomplizierten Art finde ich meist eine Lösung für jedes Problem – ob heilpädagogisch oder handwerklich. Beides lässt sich wunderbar in einfachen und auch komplexeren, aber immer kreativen Arbeiten in der hofeigenen Holz- und Fahrradwerkstatt verbinden. Der Mehrwert für die Jugendlichen der heilpädagogischen Wohngruppe „die9“ ist dabei groß. Ganz nach dem Motto: Hilf mir, es selbst zu tun. (Maria Montessori) 

Madeleine Stauber

Madeleine Stauber

Erzieherin

Gleich nach meinem Praktikum in der Wohngruppe am Jurahof und dem Ende meiner Ausbildung habe ich mich im September 2023 dazu entschieden, meine Zelte in Nürnberg abzubauen. Jetzt verwirkliche ich am Jurahof meinen Traum vom ländlichen Leben und von der Arbeit mit Jugendlichen in einem einzigartigen Arbeitsumfeld nach dem Konzept der sozialen Landwirtschaft.

Mit großem Tatendrang, einem breiten Netzwerk und vielen Ideen versuche ich den Hofalltag gemeinsam mit den Jugendlichen so heilsam, bunt und erlebnisreich zu gestalten wie möglich.

Jonathan Knöll

Jonathan Knöll

Sozialpädagoge B.A.

Valerie Kretschmar

Valerie Kretschmar

Psychologischer Fachdienst

Wir suchen

Kommen Sie ins Team!

Arbeiten bei „die 9“

Werden Sie Teil unseres pädagogischen Teams am Jurahof!

Alle aktuelle Stellenangebote unter https://www.humanistische-vereinigung.de/stellenangebote.html, wir nehmen auch gerne ihre Initiativbewerbungen entgegen - gerade auch solche um Praktikumsplätze!

Wenden Sie sich für weitere Informationen an Anna Vollmer, die Leiterin der Wohngruppe die9 - telefonisch unter 09663 2008557 oder per Mail an vollmer@die9-jurahof.de.

Ihre Bewerbung richten Sie bitte postalisch an die Humanistische Vereinigung, Kinkelstraße 12, 90482 Nürnberg oder per E-Mail an personal@humanistische-vereinigung.de.

Wir freuen uns auf Sie!

Praktikant*in ab September 2024 gesucht!

Für die heilpädagogische Wohngruppe "die 9" suchen wir ab September 2024 ein(e) Praktikant*in, zum Beispiel Student*in der Sozialpädagogik / Soziale Arbeit an Uni oder FH oder Studierende an Fachakademien für Sozialpädagogik für Blockpraktika.

Wenden Sie sich für weitere Informationen an Anna Vollmer, die Leiterin der Wohngruppe die9 - telefonisch unter 09663 2008557 oder per Mail an vollmer@die9-jurahof.de.

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Material

Infoflyer zur Heilpädagogischen Wohngruppe 

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Aktuelles

Nr. 14 erblickt das Licht der Welt!


Das erste Kälbchen dieses Jahres wurde bereits geboren, als der letzte Schnee gefallen war. Seitdem ging es Schlag auf Schlag – und anders als im vergangenen Jahr ging dieses Mal fast alles glatt: Nur bei einer Geburt mussten Klaus Hofmann und seine Tochter mit einem Strick nachhelfen.

Eines der neugeborenen Rinder, ein junger Bulle namens Ilyos, wurde kurz nach der Geburt von seiner Mutter verstoßen. Weil ihr Euter geschädigt ist und keine Milch mehr gibt und da die Hörner der Mutterkuh schließlich zu gefährlich für den kleinen Bullen wurden, musste eine andere Lösung gefunden werden. Glücklicherweise bot ein Landwirt eines nahegelegenen Hofes die Biestmilch (das ist die Milch einer Kuh, die gerade gekalbt hat) einer seiner Kühe an, welche ihr eigenes Kalb verloren hatte. Diese ersten Liter Milch sind voller Nährstoffe und sehr wichtig für das Immunsystem und somit für das Überleben eines Kalbes. Im Stall des Jurahofs wurde anschließend einiges versucht, bis schließlich die passende Ammenkuh gefunden war, welche sich Ilyos annahm. Große Erleichterung bei den Jugendlichen und Herr Hofmann!

Am 13. März wurde das mittlerweile 14. Kälbchen geboren, gesund und munter steht es nur wenige Stunden, nachdem es das Licht der Welt und den Jurahof erblickt hat, schon auf eigenen Beinen.

 

12.03.2024 Ein Haufen korrekte Projekte!

Ein Haufen korrekte Projekte!

Am letzten Samstag der Faschingsferien haben alle Jugendlichen der Wohngruppe „die9“ und das Team des Jurahofs zusammengeholfen und einige Baustellen vorangetrieben und Vorbereitungen für den anstehenden Frühling getroffen.

Je nach Gusto konnten sich alle an verschiedenen Treffpunkten einfinden und direkt loslegen. Sitzbänke wurden abgeschliffen und geölt, Sperrmüll weggefahren, eine Scheibe im Gewächshaus ausgetauscht und angepasst und das Tor zum Fahrradschuppen repariert. Im Kunstzimmer wurde aus Ton ein neues Türschild für die Wohngruppe am Jurahof gestaltet und ein Raum im Keller wurde mit Kicker und Co. bestückt und kann in Zukunft als zusätzlicher Freizeit-Raum genutzt werden. Die Hütte, die seit einiger Zeit am Lagerfeuerplatz entsteht, wurde verkleidet und ist somit einer ersten Hüttenübernachtung ein gutes Stück nähergekommen.

Es wurde mal wieder deutlich, was alles mit vereinten Kräften zu schaffen ist! Gegen Mittag meldeten sich viele hungrige Bäuche – wir spießten Gemüse und Schaschlik auf, während an der Lagerfeuerstelle ordentlich eingeheizt wurde. Den Tag ließen alle gemeinsam am Feuer ausklingen, bevor der Hofalltag wieder anklopfte.

21.06.2023 Einladung zum Sommerfest und Tag der offenen Tür

Einladung zum Sommerfest und Tag der offenen Tür

Wir freuen uns, am 22.Juli von 13.30h bis 18.30h allen Freund*innen, Unterstützer*innen und Interessierten unser heilpädagogisches Wohnprojekt auf dem Jurahof vorstellen zu können. Wir kombinieren einen Tag der offenen Tür gleich mit einem kleinen Sommerfest - für Essen, Getränke und Unterhaltung ist also gesorgt!

 

24.05.2023 „Ich bin selber so ein richtiges Draußen-Kind!“ - Gespräch mit Leiterin Anna Vollmer

„Ich bin selber so ein richtiges Draußen-Kind!“ - Gespräch mit Leiterin Anna Vollmer

Seit Ende 2018 ist der Jurahof Heimat der heilpädagogischen Wohngruppe „die9“. Die ersten vier Jahre leitete Laura Kaa die Wohngruppe mit großem Einsatz, initiierte verschiedene Projekte und stellte ein ebenso engagiertes Team zusammen. Nachdem sie sich Ende 2022 aus familiären Gründen und schweren Herzens vom Jurahof verabschieden musste, übernahm im Januar Anna Vollmer die Leitung der Wohngruppe. Im Gespräch mit ihr wird schnell deutlich, dass mit ihrer Erfahrung und Motivation erst gar keine Lücke entstehen konnte.

Frau Vollmer, ihre ersten fünf Monate auf dem Jurahof sind bald vorbei, können Sie schon eine erste kleine Bilanz ziehen oder wäre das noch zu früh?

Anna Vollmer: Ich glaube schon: Alles, was ich mir erhofft habe, ist tatsächlich so eingetreten. Ich hatte ja vorher ein bisschen Einblick in das Team, wie die miteinander arbeiten, die Vernetzung untereinander, wie der Ton ist, wie die Absprachen sind. Das hat sich so bestätigt und da bin ich total glücklich drüber. Natürlich hat es etwas gedauert, um sich an die Kombination aus Leitungsfunktion und Gruppendienst zu gewöhnen, das erfordert schon viel Energie. Gerade am Anfang, wo man so vieles noch nicht hundertprozentig weiß und sich einfach erstmal zurechtfinden muss, aber da braucht es einfach Zeit.

Als Mutter von drei Kindern im Teenageralter war das bestimmt eine gewisse Umstellung?

A.V.: Genau, aber die sind natürlich schon ziemlich selbstständig und machen das gut und haben auch den Ortswechsel gut verkraftet. Wir haben ja vorher in der Nähe von Augsburg gewohnt, also 200 Kilometer von hier entfernt und haben dort alle Zelte abgebrochen. Aber sie haben sich darauf eingelassen und deshalb hat der Start auch ganz gut geklappt. Wir wohnen jetzt hier in der Nähe, das ist praktisch, da kann ich mit dem Fahrrad herfahren. Und meine Kinder haben den Bahnhof am Ort und sind dann einfach selbst mobil, ohne dass ich ständig fahren muss.

Sie waren in ihrer vorherigen beruflichen Stelle auch schon im pädagogischen Bereich tätig?

A.V.: Ja, ich habe da 19 Jahre in einem Kinderheim gearbeitet, zunächst mehrere Jahre im Gruppendienst, dann war ich in Elternzeit und später dann als pädagogischer Fachdienst, also gruppenübergreifend als Naturerlebnispädagogin. Und das war der eine große Bereich und daneben auch Mädchen für alles, also überall im Einsatz, wo es gerade fehlt oder überall, wo andere Mitarbeiter*innen keine Zeit hatten, wenn zum Beispiel ein Konzept geschrieben werden muss.

Diese Erfahrungen im naturpädagogischen Bereich waren ja ideale Voraussetzungen für den Jurahof?

A.V.: Ja, das ist auch der wesentliche Grund gewesen, hierher zu kommen. Das Einmalige hier ist ja diese wirtschaftlich arbeitende Landwirtschaft in Kombination mit der stationären Jugendhilfe. Wir hatten in dem Kinderheim, wo ich vorher war, auch Tiere, Esel, Schafe und Hühner und so, aber es war eher ein fake. Wir hatten zwar Tiere, aber wir haben uns nicht wirklich um sie gekümmert, sondern es kam jemand von außen, der das gemacht hat. Einzelne Kinder hatten zwar sporadisch Kontakt, aber das war nicht so wie hier. Dieses regelmäßige, tägliche Verantwortlichsein dafür, dass Tiere gefüttert und versorgt werden, also dieses echte, authentische Zusammenleben.

Und das haben Sie jetzt auch hier schon erlebt, wie das funktioniert, wenn die Jugendlichen Verantwortung übernehmen und ihnen das dann auch für sich selber etwas bringt?

A.V.: Ja, genau. Also das eine ist der Teil „Ich übernehme jetzt Verantwortung“ und das andere ist die Feststellung, dass mir die Tiere guttun. Dieses ruhige Setting hier am Jurahof mit viel Grün, mit viel Platz, das wirkt sich einfach positiv aus. Das habe ich in der Zeit hier schon mehrfach erlebt, dass ein Kind in der Gruppe voll aufdreht und dann plötzlich sagt „Und jetzt geh ich raus!“. Und dann geht es raus und du gehst hinterher, um nachzusehen - und dann sitzt der- oder diejenige in aller Ruhe total versunken zum Beispiel bei irgendeinem Kälbchen und kann wirklich abschalten und weg von diesem ganzen Stress und zu sich finden. Und das ist das Wertvolle hier, etwas, das eigentlich mit so wenig Aufwand für uns eine totale Hilfe in der pädagogischen Arbeit ist.

Sie waren schon bei einigen Aufgaben und Arbeiten dabei und haben mit angepackt. Da vieles noch relativ neu war, konnten Sie wahrscheinlich auch umgekehrt von den Jugendlichen etwas lernen?

A.V.: Das stimmt, aber tatsächlich war vieles nicht ganz neu für mich. Also in der Landwirtschaft mit den Tieren schon, aber ich habe in meiner alten Arbeitsstelle ja auch ein gutes Jahr in der hauseigenen Demeter-Gärtnerei verantwortlich gearbeitet und bin wirklich so ein richtiges „Draußen-Kind“. In der Erde zu wühlen macht mir sehr viel Spaß und natürlich alle Dienste hier, von Ställe einstreuen über Hühnereier abnehmen, die Kühe auf die Weide treiben, Bulldog fahren, da bin ich wie alle anderen auch mit eingebunden und mit viel Spaß dabei!

Natürlich ist jeder einzelne Mensch anders und mit jedem muss man anders umgehen. Aber ist es im großen Ganzen diese komplette Andersartigkeit auf dem Jurahof, dieser krasse „break“, der dann auch Auslöser für eine andere Entwicklung sein kann?

A.V.: Teils, teils. Also wir haben Jugendliche, die kommen aus einer landwirtschaftlichen Umgebung oder aus einer ländlichen zumindest. Für die ist manches vertraut hier. Und dann haben wir tatsächlich Jugendliche, für die ist es eine andere Welt und die staunen erstmal nur. Aber sie erfahren dann durch ihre Mitarbeit am Hof Wertschätzung. Und durch die Selbstwirksamkeit, die sie erfahren, merken sie also „Ich kann was und ich bin irgendwie etwas wert“. Und das ist natürlich enorm wichtig dafür, dass diese jungen Menschen stabil stehen und sich dann auf dieser Basis weiterentwickeln und ihr eigenes Leben finden können. Also diese Erfahrung ist für viele wirklich Gold wert, mit der sie dann starten können.

Hatten Sie auch schon so ein Erlebnis, dass plötzlich enorme Veränderungen oder Fortschritte bei den Jugendlichen festgestellt werden können oder sind es doch eher längerfristige Entwicklungen?

A.V.: Ja, das sind schon längerfristige Prozesse und die meisten Jugendlichen waren ja schon hier, als ich kam und das auch zum Teil über längere Zeit. Und trotzdem ist es dann so, wenn jemand Neues von außen kommt, so wie ich, dass die Jugendlichen, vor allem die Großen, dann unheimlich stolz sind, alles zu präsentieren, was sie dürfen oder können und alles so selbstverständlich beherrschen. Ich versuche dann natürlich, dieses Gefühl bei ihnen nochmal zu verstärken und zu fragen, ob sie mir das nochmal zeigen können oder ob ich da mal mitgehen darf. Denn genau das ist diese wichtige Erfahrung: „So, und jetzt kann ich ja mal was besser als du!“

Als erlebnispädagogisches Projekt gab es hier vergangenes Jahr die „Wildniszeit“, eine Dreitagestour alleine mit Betreuer*innen in der Natur. Haben Sie irgendwas Ähnliches mitgebracht oder geplant oder im Hinterkopf?

A.V.: Also diese Wildniszeit ist für mich nichts Neues oder Ungewöhnliches. Das war ja quasi mein täglich Brot als Naturerlebnispädagogin. Wir haben es jedes Jahr gemacht, entweder zu Fuß, mit den Fahrrädern oder dem Kanu, dass wir einfach irgendwo losgelaufen sind und geguckt haben, wie weit kommt man, mit Übernachtungen mitten im Wald. Oder wir waren mal eine Woche an einer Station im Wald, ohne Wasserhahn, ohne Strom, das ist also tatsächlich für mich nicht ungewöhnlich und ich wünsch mir auch, dass sich das fest etabliert. Vielleicht auch mit wenig Aufwand, dass man das irgendwie in den Alltag integriert, also am Wochenende spontan sagt: „Wir laufen heute Morgen los.“ Also das ist mir auf jeden Fall ein Anliegen, an sich selbst zu spüren, dass man zwar ein ganzes Wochenende auf dem Sofa liegen und sich vermeintlich erholen kann. Man kann aber auch ein ganzes Wochenende im Wald laufen und ist dadurch noch viel mehr erholt, trotz der körperlichen Anstrengung. Und gerade für die Jugendlichen, die eher orientierungslos sind und gar nicht wissen, womit sie sich beschäftigen sollen. Spielen ist was für Kleinere, Erwachsenentätigkeiten interessieren sie aber noch nicht so und für Dinge wie Fahrradfahren sind sie manchmal zu bequem - da dann einfach den Eifer reinzubringen und zu sagen, wir machen das als Gruppe und daraus entsteht ein tolles Erlebnis für alle zusammen, das ist mir wichtig.

Es gibt verschiedene Projekte, die die Jugendlichen in Eigenregie mit angestoßen haben, die Fahrradwerkstatt, eine Chill-out-Area oder das Gewächshaus aus Fenstern. Wie wichtig ist, dass die Jugendlichen hier auf dem Hof sich ein bisschen selbst verwirklichen und einbringen können?

A.V.: Das ist wichtig, auf jeden Fall! Also da kommen zwar auch Unterstützer von außen, zum Beispiel beim Gewächshaus, da haben die „Round-Tabler“ mitgebaut und beim Chill-Raum die Betreuer, aber jetzt im Moment wird mal wieder in der Werkstatt gearbeitet, also aus der Fahrradwerkstatt soll eine professionelle Holz-Metall-Alles-Werkstatt werden und wir bauen hinten auf der Wiese eine große Hütte, wo auch Freunde und Gönner von außen kommen und sagen „Wir helfen euch und machen das mit den Jugendlichen zusammen“. Das freut mich total und das ist mir auch wichtig, dass diese Einrichtung hier nicht als Schreckgespenst in der Gegend wahrgenommen wird und sich die Leute nicht fragen, was wir da am Hof eigentlich so machen? Auch um solche Vorurteile gar nicht entstehen zu lassen, dass niemand wüsste, was die so machen oder dass da eben gestörte Jugendliche sind, mit denen man lieber nichts zu tun haben will - sondern dass sich das öffnet nach außen und dass die unmittelbaren und auch die weiter entfernten Nachbarn einfach einen Begriff haben davon, was hier so passiert. Unter diesem Zeichen haben wir jetzt auch unser Sommerfest dieses Jahr geplant, das einerseits die Jubiläumsfeier ist, aber auch damit gekoppelt ist, eben mit allen gemeinsam den Sommer zu feiern und für alle die Türen zu öffnen: „Kommt, schaut, was machen wir, worum geht es, was sind das für Jugendliche?

Gibt es noch einen Aspekt, der Ihnen wichtig ist, aber noch nicht erwähnt wurde?

A.V.: Ja, also worüber ich immer wieder erstaunt bin, ist das Team, also jeder einzelne Mitarbeiter. Was die alles mitbringen, an Kompetenzen und wie gut das abgestimmt ist hier und was für eine Haltung sie den Jugendlichen gegenüber haben, also die große Wertschätzung den Jugendlichen gegenüber und der respektvolle Umgang. Das habe ich nicht überall so erlebt und das geht mir zu Herzen, weil ich das so sehr schätze. Und da wirklich schätze ich alle meine Mitarbeiter enorm.

Vielen Dank für das Gespräch!

21.07.2022 Herausforderung gemeistert: Wildniszeit „die9“

Herausforderung gemeistert: Wildniszeit „die9“

Nach langer Planung und so mancher Hürde haben wir es geschafft! 3 Tage und 3 Nächte lang haben wir uns auf eine Wanderung durch die schöne Landschaft der Hersbrucker Schweiz begeben. Das Projekt Wildniszeit gehört zur so genannten „Initiatischen Prozessbegleitung“, einer Methode, die mit der Natur als Medium arbeitet und durch die sich Wahrnehmungs- und Entspannungsübungen besonders gut entfalten können.

Voller Vorfreude auf eine aufregende Zeit in der Natur sind wir bepackt mit Rucksäcken, Isomatten und Schlafsäcken am Donnerstagnachmittag an unserem Startpunkt in unmittelbarer Nähe des Happurger Stausee angekommen. Nachdem unsere Tarps, das sind leichte Planenzelte, aufgebaut waren und das Essen auf dem offenen Feuer kochte, gönnten wir uns eine herrliche Abkühlung im See! Ein wunderbarer Auftakt, um sprichwörtlich in die Natur um uns herum einzutauchen! Nachdem wir lecker gegessen hatten, lies die erste Herausforderung unserer Reise nicht lange auf sich warten. Die Wettermeldungen warnten vor Unwetter und kräftigen Gewittern in der Nacht und ermahnten uns zur Vorsicht. Nach einer Besprechung in der Gruppe und dem Erarbeiten eines „Notfallplans“ legten wir uns schlafen und waren alle gespannt, wie die Nacht sich entwickeln würde. Glücklicherweise zogen die Gewitter an uns vorbei und so konnten wir unsere erste Nacht bei etwas Wind, aber dennoch weitgehend ruhig unter freiem Himmel verbringen, wenn man mal von den neugierigen und schimpfenden Siebenschläfern absieht.

Am nächsten Morgen machten wir uns, gestärkt von leckerem Porridge, auf den Weg Richtung Schmidtstadt. Nachdem das Camp wieder abgebaut und die Rücksäcke gepackt waren ging’s steil nach oben, denn unser erster Berg lag vor uns. Mit einigen Pausen und viel Motivation kamen alle glücklich oben an! Dem einsetzenden Regen trotzend haben wir Schutz im Wald gefunden und vergnügt neue Spiele erprobt. An unserer zweiten Haltestelle in Reckenberg wurden wir herzlich in Empfang genommen! Nach einer kleinen Hofführung inklusive großer Begeisterung für die jungen Ferkel haben wir unser Camp auf einer schönen Obstwiese aufgeschlagen. Schon bald war mit vereinten Kräften eine Feuerstelle gefunden, aufgebaut, das Feuer entfacht und das Abendessen erfüllte den Platz mit leckerem Duft. In dieser Nacht brannte das Feuer bis in die frühen Morgenstunden und wärmte uns in einer echt kühlen Sommernacht.

Soviel sei verraten: Der Samstag war der Tag der Ausdauer! Doch zunächst hieß es wieder Camp abbauen, alles verstauen, Brotzeit und Rücksäcke vorbereiten und losgehen. Nach einem beschwingten Abstieg ins Tal erfrischten wir uns bei sommerlichem Wetter in der Pegnitz und im Kneippbecken von Pommelsbrunn. Watend wie die Störche brachten wir unseren Kreislauf in Schwung und stärkten uns für die nächste Etappe. Und wie es eben so ist: Nach dem Abstieg kommt der Aufstieg! Unser Weg führte uns durch Bärlauchwälder hinauf auf die Anhöhe nach Bürtel. Der langgezogene Anstieg forderte uns Geduld, Ausdauer und so manchen Motivationstrick ab! Trotz der einen oder anderen Blase an den Füßen haben es alle nach oben geschafft! Froh, die längste Strecke der Tour gegangen zu sein, kamen wir endlich in Bürtel an und erfragten einen Schlafplatz für die Nacht. Bei einer sehr gastfreundlichen Familie wurden wir fündig und herzlich aufgenommen. Auf einer schönen Wiese durften wir ein letztes Mal unser Camp aufschlagen und wurden mit Feuerholz, Würstchen und Honig versorgt. Den letzten Abend versüßten wir uns mit Marshmallows und Fladenbrot am Lagerfeuer und konnten den freien Blick auf einen sternenklaren Nachthimmel genießen. Die ein oder andere Sternschnuppe ließ hoffentlich Wünsche in Erfüllung gehen.

Nur noch ein kleines Stück, dann sind wir zuhause! Routiniert wurde am Sonntag wieder das Frühstück zubereitet, gepackt und der Platz geräumt. An diesem Tag stand der letzte Fußmarsch an. Symbolisch legten wir dafür unsere Rucksäcke ab und kehrten ohne Last auf den Schultern auf den Jurahof zurück. Die letzte Herausforderung hieß nun: Finde deinen Weg. Jede(r) Jugendliche war eingeladen, ein letztes Stückchen Weg alleine zu gehen und ihren/seinen Weg auf den Hof zu finden. Dort wurden sie dann jubelnd empfangen und zu ihrer Wildniszeit beglückwünscht. Bei Braten und Knödel beendeten wir die erfahrungsreiche Zeit und tauschten Geschichten aus. Während der gesamten Zeit bekamen die Jugendlichen Impulse, um über ihre eigene Lebenssituation nachzudenken. Die Intention der Wanderung war es, alle Jugendlichen in ihren Entwicklungsprozessen und den damit verbundenen Herausforderungen zu bestärken, ihre Kraft zu entwickeln und ihnen zu helfen, ihren Weg zu sich, als wirklichen Jugendlichen, zu finden. Dazu gab es Geschichten, Spiele, regelmäßige Gespräche im Kreis und Einzelgespräche auf dem Weg.

Unser herzlicher Dank gilt allen Beteiligten, die es möglich gemacht haben, die Wildniszeit auf die Beine zu stellen und zum Leben zu erwecken. Allen Voran möchten wir den Jugendlichen danken, die mit ihrer Begeisterung, ihrer Bereitschaft zum Aufbruch und ihren Ideen das Projekt zu einem vollen Erfolg gemacht haben! Ihr wart spitze!

Damit die Wildniszeit auch im kommenden Jahr stattfinden kann, suchen wir dringend noch Unterstützer*innen, die das Projekt mit Geld- oder Sachspenden fördern wollen. Besonders eigene Zelte und Outdoor-Ausrüstung wären ein großer Gewinn, denn bisher musste dies alles privat aufgetrieben oder gemietet werden. Bitte spenden Sie direkt an:

Humanistische Vereinigung

Sparkasse Nürnberg

Verwendungszweck: die 9 am Jurahof

BIC: SSKN DE 77XXX,

IBAN: DE26 7605 0101 0001 0319 37

Vielen Dank!

28.06.2022 Gutes Wetter, Pfingstferien und ein Ausflug zum Erdbeerfeld – so lässt sich’s leben!

Gutes Wetter, Pfingstferien und ein Ausflug zum Erdbeerfeld – so lässt sich’s leben!

Während einige der Kinder und Jugendlichen über die Pfingstferien weggefahren sind, verbringen andere ihre schulfreie Zeit auf dem Jurahof. Dies bietet die perfekte Gelegenheit für einige anstehende Projektarbeiten und verschiedene Ausflüge.

Seit längerer Zeit planten wir, auf dem Grundstück eine kleine Hütte zu bauen, in der die Kinder auch bei schlechtem Wetter zusammen sein und miteinander eine gute Zeit haben können. Letzten Dienstag ging es dann endlich los. Früh morgens bei strahlendem Sonnenschein ging es los zur Weide, um eine alte Scheune abzureißen. Das Holz davon wird in den kommenden Wochen zu einer neuen Hütte direkt hier auf dem Hof verbaut.

Nach getaner Arbeit kommt das Vergnügen. Mit voll beladenem Bus fuhren wir nachmittags aufs Erdbeerfeld, wo sich die Kinder während des fleißigen Pflückens den Bauch vollschlagen konnten. Mit stolzen neun Kilogramm Erdbeeren fuhren wir zurück nach Hause – was eine erfolgreiche Ernte!

11.12.2021 Saftvorrat für den ganzen Winter gesichert

Saftvorrat für den ganzen Winter gesichert

Anfang November durften die Jugendlichen am Jurahof ihren eigenen Apfelsaft für die Wohngruppe pressen. Die Wochen davor wurden schon zur Vorbereitung genutzt und in der Freizeit fleißig Äpfel von Bäumen am eigenen Hof und in der Umgebung gesammelt. Dann wurde eine mobile Presse im Hof des Jurahofs aufgebaut, Schürzen angelegt und die Saftproduktion konnte beginnen: Erstmal mussten die Äpfel auf Faulstellen und Würmer kontrolliert werden und wenn nötig, diese ausgeschnitten oder aussortiert werden. Im zweiten Schritt haben die Jugendlichen die Äpfel "geknackt" und anschließend in einer Obstmühle zu Maische verarbeitet. Diese Maische kam dann in die Obstpresse und aus ihr konnte dann in mehreren Durchgängen der Saft heraus gepresst werden.

Nachdem der letzte Apfel zerquetscht und die letzte Flasche gefüllt waren, war die Begeisterung über dieses Selbstversorger-Projekt groß, spätestens als alle Helfer den leckeren Apfelsaft probieren konnten und sahen, wie viel Liter tatsächlich zusammen gekommen waren. Der Saft wird der Wohngruppe voraussichtlich den ganzen Winter über halten.

 

07.12.2021 Almabtrieb, Profiwerkstatt und ein einzigartiges Gewächshaus

Almabtrieb, Profiwerkstatt und ein einzigartiges Gewächshaus

Es war ein genauso erfolg- wie ereignisreiches Jahr, das sich auf dem Jurahof in Schmidtstadt im Landkreis Amberg-Sulzbach nun langsam dem Ende zuneigt. Wie in den beiden vorangegangenen Jahren gab es auch 2021 wieder einige Veränderungen und Wechsel bei der Besetzung der Kinder und Jugendlichen, die hier in schwierigen Lebensphasen ein neues Zuhause finden und durch das Konzept der sozialen Landwirtschaft Halt und Selbstvertrauen tanken können. Manche sind zurück in ihre Familien gegangen, andere sind geblieben oder wiedergekommen und auch der eine oder andere „Neuzugang“ wurde integriert.

Dabei muss das Team stets die Zusammensetzung der Gruppe im Auge behalten, denn diese kann sich positiv wie negativ auf die Stimmung, die weitere Entwicklung und den pädagogischen Erfolg auswirken. Im Augenblick sind sie mit ihr jedenfalls mehr als zufrieden.

Wie in fast allen Einrichtungen der Humanistischen Vereinigung sorgte die Corona-Pandemie natürlich auch in der Wohngruppe „die 9“ dafür, dass manches gar nicht und vieles nur ganz anders stattfinden konnte als gewohnt. Das erlebten die Kinder und Jugendlichen sowohl vormittags in der Schule, als auch in der übrigen Zeit auf dem Jurahof. Dennoch haben sie das Beste aus der Situation gemacht: Wenn Ausflüge und Besuche wie in den Vorjahren nicht möglich waren, dann widmeten sie sich eben vielen Projekten und Ideen auf dem Jurahof selbst. Und da bietet so ein Bio-Bauernhof mit artgerechter Tierhaltung natürlich viel Platz und Möglichkeiten, sich einzubringen oder etwas Neues auf die Beine zu stellen.

Anfang November trägt der Jurahof sein herbstliches Kleid und es steht für „die 9“ gemeinsam mit Landwirt Klaus Hoffmann eine Art „Almabtrieb“ an. Nun sind die Hügel der Hersbrucker Schweiz nicht wirklich mit den Almen im Alpenraum vergleichbar, dennoch zeigt die Aufgabe, die Rinder von der einen auf die andere Weide zu bringen, doch ganz deutlich, wie sinnvoll und hilfreich die Beteiligung und der Einsatz der Kinder und Jugendlichen sind. Wie auch bei anderen Tätigkeiten übernehmen sie Verantwortung, arbeiten als Team zusammen und freuen sich gemeinsam über den Erfolg, wenn alles geklappt hat. Während ein Teil der Gruppe die Kühe langsam zusammen- und in die richtige Richtung treibt, sichern die anderen die Strecke zur neuen Weide und stecken sie mit Begrenzungsmarkierungen ab, um den Tieren den richtigen Weg zu zeigen. Dank der klaren Anleitung von Klaus Hoffmann und der nötigen Kommunikation untereinander gelingt der erste Teil dieser Herausforderung genauso problemlos wie das eigentliche Leiten der Tiere bis auf die andere Weide.

Aber auch beim Rundgang über den Hof wird schnell deutlich, wie vielfältig die Möglichkeiten hier sind und wie kreativ die Kinder und Jugendlichen diese nutzen. Erste Station im Haus selbst ist der neue Relax- und Chillraum, der gerade ganz in Eigenregie entsteht. Dazu wird das Zimmer komplett renoviert, eine erhöhte Sitz- und Liegefläche eingebaut und anschließend ganz nach den Vorstellungen der jüngeren Generation gestaltet. Beeindruckend, mit wieviel handwerklichem Geschick und fast schon professionellen Techniken hier gearbeitet wird. Man darf jedenfalls auf das Ergebnis gespannt sein.

Ein anderes Vorhaben wird zurzeit in einem der Nebengebäude des Jurahofs umgesetzt. Dort ist die Einrichtung einer eigenen Werkstatt für die Mitglieder der Wohngruppe schon weit fortgeschritten. Aus der Fahrradwerkstatt nebenan (siehe Bericht vergangenes Jahr) ist wegen Platzmangels mittlerweile eine Fahrradgarage geworden und die Werkstatt zog um und wurde mit größeren Werkbänken und mehr Raum für alle Tätigkeiten neu eingerichtet. Bohren, sägen, schrauben, schleifen, lackieren – bei so vielen Möglichkeiten, Sachen auszuprobieren, zu reparieren oder zu gestalten, würde so manch Hobbyhandwerker wahrscheinlich ganz schön neidisch.

Ein weiteres Projekt ist fast schon mehr Kunst als Handwerk. Direkt neben dem Gemüse- und Kräutergarten, der vergangenes Jahr entstand, ist in den letzten Wochen ein Gewächshaus in die Höhe geschossen. Ein echtes Unikat ist da gelungen, aus Holz und Fertigfenstern entstand mit viel Fantasie und Geschick  dieser Bau der ganz besonderen Art, in dem es nach der Fertigstellung nächstes Jahr dann grünen und blühen soll.

05.11.2020 Herbstliche Harmonie und zufriedener Rückblick auf fast 2 Jahre

Herbstliche Harmonie und zufriedener Rückblick auf fast 2 Jahre

„Wenn die Hausaufgaben gemacht und die Hühner gefüttert sind, geht’s rüber zum Apfelernten!“
Diese kurze Ansage für den Nachmittag spiegelt schon Einiges wider, wofür der Jurahof steht: Klare Strukturen, selbst Verantwortung übernehmen und auch die Vorzüge der ländlichen, natürlichen Umgebung erleben und genießen.

Der Herbst ist eingezogen auf dem Bio-Bauernhof in Schmidtstadt am Rand der Hersbrucker Schweiz, und gerade zu dieser Jahreszeit bietet die Natur hier eine besonders farbenprächtige Landschaft und reichlich Ernte. Der zweite Sommer liegt hinter der heilpädagogischen Wohngruppe, mit der die Humanistische Vereinigung Ende 2018 Neuland betreten hatte. Seither haben sich Landwirt und Hofbesitzer Klaus Hofmann, das Team und die Wohngruppe immer besser gefunden und aufeinander eingespielt. Das hat Sicherheit und Bestätigung gegeben, und es beweist, dass die Idee einer sozialen Landwirtschaft gut funktioniert. Wie sich herausstellte, variiert die Dauer des Aufenthalts der Jugendlichen deutlich, manche blieben nur einige Monate, andere sind schon fast seit Beginn dabei. Und es ist kein unrealistisches Szenario, dass es welche geben wird, die quasi ihre ganze Jugend auf dem Jurahof bleiben werden.

Als echte Motivationsschübe haben sich die „Erfolgsgeschichten“ mancher Bewohner*innen erwiesen, die in ihrer Zeit auf dem Jurahof genügend Erfahrung gesammelt und Selbständigkeit entwickelt haben, um im künftigen Leben problemlos auf eigenen Beinen stehen zu können. Nicht ohne Stolz erzählt Leiterin Laura Kaa von den Ehemaligen, die weiter freundschaftlichen Kontakt halten und manchmal sogar auf einen Besuch vorbeikommen.

Aber auch die vielen kleinen Geschichten, die der Alltag auf dem Hof so schreibt, sind erwähnenswert und wertvoll: Trotz eines Unwetters nochmal nach den Tieren sehen, besonders früh aufstehen, um vor der Schule die Kaninchen zu versorgen, Teamwork bei der Suche nach einem verschwundenen Tier oder die rührende Fürsorge, mit der die Jugendlichen ein Kälbchen vor dem sicheren Tod bewahrten. Dass Verantwortung manchmal auch schwierig sein kann und nicht alles reibungslos funktioniert, versteht sich von selbst. Aber auch dann führen meist Einsicht und Verständnis zu Lösungen, und das fördert wiederum fördert die Fähigkeit zu Absprachen und das Mitdenken.

Von den Auswirkungen der Coronapandemie in diesem Jahr war der Jurahof nur wenig betroffen, denn auf den vielen tausend Quadratmetern Fläche blieben Bewegung und Projekte natürlich uneingeschränkt möglich. Projekte wie die Fahrradwerkstatt, der Kaninchenstall, der Kräuter- und Gemüsegarten, bei denen die Jugendlichen beeindruckend gezeigt haben, was sie alles schaffen und mitunter über sich hinauswachsen können. Begleitet von Landwirt Klaus Hofmann, der die Kinder jeden Tag voller Freude und Motivation unter seine Fittiche nimmt, ihnen stetig Neues bei- und ihnen gleichzeitig großes Vertrauen entgegenbringt. Genauso wie die Betreuer*innen, die alle ihre unterschiedlichen Kompetenzen und Fähigkeiten für ihrer Schützlinge einbringen.

 

07.10.2020 Ziegenwanderung im Hirschbachtal ohne Ziegen?

Ziegenwanderung im Hirschbachtal ohne Ziegen?

Geht nicht? Geht doch! Denn dafür begleiten uns zwei nette Hündinnen auf der 1,5-stündigen, anspruchsvollen Wanderung rund um das schöne Örtchen Hirschbach. Und warum hier überhaupt von einer Ziegenwanderung die Rede ist stellt sich schnell heraus: Es ist eigentlich ein sogenannter Themenwanderweg, er führt an steilen Berghängen vorbei, die früher lange Zeit als Weideland für Ziegen dienten. Unterwegs erfahren wir eine Menge über die Nutzung und Haltung der Ziegen in der Region. Aufmerksam lesen wir die Informationstafeln am Wegrand und stellen uns vor, wie unsere Wanderung wohl mit einer kleinen Ziegenkutsche verlaufen wäre. Klarer Vorteil: Wir müssten unsere Brotzeit nicht selbst tragen!

08.09.2020 Das Kaninchen-Team-Zertifikat

Das Kaninchen-Team-Zertifikat

Eine tierische Herausforderung in Pottenstein

Auf dem Jurahof sind Kaninchen eingezogen, Bella, Bonni und Brownie!

Rasch haben wir gemerkt, dass es da einiges zu beachten gibt und dass Absprachen, wer zu welcher Zeit was macht, gut geführt werden müssen. Um also unser Fachwissen sowie den Teamgeist zu optimieren, bereiteten sich alle „Bewerber*innen“ für das Kaninchen-Team-Zertifikat gut vor auf den Tag der „Prüfung“. In der letzten Sommerferienwoche machten sich dann die vier Kinder und Jugendlichen mit zwei Betreuer*innen auf den Weg Richtung Pottenstein. Wir erkletterten die Himmelsleiter, sinierten auf dem Weg ins Innere des Steinlabyrinths über die eigene Motivation an dem Zertifikat, spielten bei der Hasenlochhöhle Flaschendrehen: Auf wen die Flaschenspitze zeigte, durfte eine Kaninchenfrage ziehen und wenn der- oder diejenige die Antwort nicht wusste, gerne um Hilfe fragen. Dazwischen wurden immer wieder Team- und Kooperationsspiele gestreut. Die Krönung des Tages war dann die Verleihung der Zertifikate, denn alle Teilnehmer*innen hatten sich superwacker geschlagen, gezeigt, dass ihnen die langohrigen Wackelnasen viel bedeuten und sie in der Lage sind, gut als Team zusammenzuarbeiten zum Wohle der Tiere. Herzlichen Glückwunsch und viel Freude mit Bella, Bonni und Brownie und diesen mit euch!

10.06.2020 Die Karawane zieht übers Land

Die Karawane zieht übers Land

Kamelwanderung mit Feuersalamander an Pfingsten

Heute machen wir uns auf nach Vorra und besuchen Steffen und seine 4 Kamele. Wir erfahren eine Menge über diese außergewöhnlichen Tiere. Wo sie ursprünglich herkommen, was sie gerne fressen, wann sie ihr Fell verlieren, wo sie ihre Fettpolster haben und wie sich ihre Füße anfühlen. Nachdem wir uns kennengelernt und ein bisschen vertraut gemacht haben mit Sonja, Tani, Kasach und Khadau starten wir zu unserer Wanderung mit den Kamelen. Zum Glück schaut Lea gut auf den Weg, sonst hätten wir fast einen Feuersalamander platt getrampelt. Stolz zieht die Kamelkarawane über die Hochebene von Vorra und freut sich am Ende über einen genauso lehr- wie erleblebnisreicher Tag für alle Beteiligten.

30.05.2020 Die Vision von Pommes mit Ketchup

Die Vision von Pommes mit Ketchup

Von Tomaten, Ochsenherzen und schwarzen Pfaumen...

Mit Richis Hilfe haben wir im April einen Kartoffelacker angelegt und das erste Grün schaut schon aus der Erde. Heute bekommen wir von der „Tomatenprofessorin“  Christel Obermeier ganz viele Tomatenpflänzchen und noch einige andere Pflanzen mehr gespendet. Hierfür an dieser Stelle noch einmal herzlichen Dank !!!

Den ganzen Tag sind wir damit beschäftigt, die 31 verschiedenen Tomatensorten (wusstest du/wussten Sie, dass es so viele und wahrscheinlich noch viel mehr Tomatensorten gibt?) in die Erde zu bringen. Nun ist unser Gewächshaus bepflanzt und wir sind schon total gespannt, was aus den Ochsenherz-  oder Black Plumtomaten wird. Nach getaner Arbeit schwelgen wir in der Vision von Pommes und Ketchup aus Eigenproduktion!

28.05.2020 Save Charlie !!!

Save Charlie !!!

Wer kennt sie nicht, die Geschichte vom kleinen Prinzen, der sich voller Liebe um seine Rose kümmert und sie hegt und pflegt und beschützen will?

Solch eine zauberhafte Geschichte gibt es auch hier am Jurahof, wo Elias sich liebevoll um das auf einem Auge blinde und ohne Saugreflex geborene Kälbchen Charlie kümmert. Alle anderen hatten das Kälbchen schon aufgegeben, da es sich weigerte, bei seiner Mama am Euter oder aus der Flasche zu trinken.
Mit geduldiger Beharrlichkeit und viele Tritte von Kälbchenhufen auf die Füße hinnehmend gelingt es Elias, Charlie an die Flasche zu gewöhnen und es mehrmals am Tag damit zu füttern.
Nach einigen Tagen schafft Elias es sogar, Charlie das Euter seiner Mama Lola schmackhaft zu machen, so dass es bald selbstständig bei seiner Mama trinken kann und dann mit ihr zu den anderen Kühen auf die Weide darf. Yuchheee!!

 

18.05.2020 Die Kühe vom Jurahof dürfen auf die Sommerweide!

Die Kühe vom Jurahof dürfen auf die Sommerweide!

Am 12. Mai war es endlich soweit: Die Kühe, Kälbchen und auch der Bulle der Herde wurden auf die Weide gefahren. Damit die Kühe nicht vor lauter Freude und Frühlingsgefühlen durch die Elektrozäune springen waren auch alle Jugendlichen der Wohngruppe gefragt.

Der Job war einfach, aber erforderte viel Mut! Denn um ein Durchbrechen der Zäune zu verhindern, positionieren sich Menschen entlang der Umzäunung - und halten die Kühe damit davon ab, die Zäune einfach zu durchlaufen. Klingt ganz einfach, allerdings wird einem schon mal mulmig zu mute, wenn mehrere Kühe und mit ihnen viele Tonnen Lebendgewicht gleichzeitig auf einen zulaufen!

Resultat des Tages aber: Alle Kühe sind glücklich auf der Weide und die Zäune stehen noch! Es war für alle ein spannendes Erlebnis die Kühe über die Wiese laufen zu sehen, und ihre Freude über die gewonnene Freiheit war förmlich ansteckend.

06.05.2020 Mathe und Sport

Mathe und Sport

...geht gleichzeitig!

Wir verbinden Sport und Mathe, klettern auf`s Wasserfass und Lea macht ihre Matheaufgaben. Zwischendurch gibt es Dehn-und Streckübungen, dabei müssen wir aufpassen, nicht vom Fass zu rutschen. Wer hätte gedacht, dass sich so unterschiedlicher Fächer kombinieren lassen?

14.01.2020 Ein Chamäleon macht den Jurahof glücklich!

Ein Chamäleon macht den Jurahof glücklich!

Tolle Überraschung für den Jurahof und die Humanistische Vereinigung! Denn die heilpädagogische Wohngruppe kann sich über eine unerwartete, großzügige Spende freuen. Die wurde jetzt von Monika Bach, Teamassistentin beim Nürnberger IT-Unternehmen SUSE, im Humanistischen Zentrum an Jurahof-Leiterin Laura Kaa übergeben.

Beim vorweihnachtlichen Bingo-Spiel der suse-Belegschaft waren satte 650 Euro zusammengekommen. Gewünscht war, damit eine sinnvolle Einrichtung für Jugendliche zu unterstützen und es wurde entschieden, den Betrag komplett dem Wohnprojekt in Etzelwang zukommen zu lassen. Natürlich durfte das Chamäleon, das Logo der Nürnberger SUSE Software Solutions Germany, bei dem Treffen nicht fehlen. Dankbar und voller Freude über das Geschenk können Laura Kaa und das Jurahof-Team nun überlegen, wofür es am besten eingesetzt wird. Der Bedarf ist da, Ideen und Projekte gibt es genug (etwa die Fahrradwerkstatt oder das Gartenprojekt), die Entscheidung soll aber auf jeden Fall zusammen mit den Kindern und Jugendlichen getroffen werden.

Ganz nebenbei ergibt sich durch den Termin womöglich sogar eine Kooperation für die Zukunft, denn es ist gut vorstellbar, dass Jurahof-Bewohner*innen demnächst ein Praktikum bei dem IT-Unternehmen absolvieren können.

16.12.2019 Weihnachtsfeier, Happy Birthday und der Nikolaus kommt

Weihnachtsfeier, Happy Birthday und der Nikolaus kommt

Am Freitag, den 13.Dezember haben wir am Jurahof zu unserer kleinen Weihnachtsfeier geladen. Das ganze Team, alle Hofbewohner*innen und alle Kinder und Jugendlichen machten es sich mit Glühpunsch, Keksen und leckerem Essen im Jägerstübchen gemütlich. Nun ist „die 9“ seit einem Jahr auf dem Jurahof, daher stoßen wir zusätzlich mit einem herzlichen „Happy Birthday“ an und wünschen uns fürs nächste Jahr alles erdenklich und unerdenklich Gute. Dann bekamen wir Besuch noch vom Nikolaus, der für alle im Team und natürlich für die Kinder und Jugendlichen einen Spruch drauf hat und ein Geschenk überreicht.

13.12.2019 Und was machst Du so am Sonntag? oder: ein Pferde-Kamel-Ziegenausflug

Und was machst Du so am Sonntag? oder: ein Pferde-Kamel-Ziegenausflug

Wir fahren an einem sonnigen Winternachmittag nach Vorra zum Pferdestall. Lea hilft tüchtig mit beim Ausmisten und das Pferd Gina auf die Koppel zu führen. Dann haben wir Glück und treffen Steffen, den Kamelbesitzer (Ja, rund um den Jurahof gibt es verrückte Sachen!). Lea darf mit auf die Wiese zu den Kamelen und helfen, diese in den Stall zu führen. Sonja, die Kamelstute, die Lea führt, ist zum Glück sehr brav, dagegen hüpft der junge Kamelhengst einige Male wild durch die Gegend. Danach werden die Kamele noch mit trockenem Brot gefüttert. Auf dem Rückweg holen wir Gina von ihrer Wiese und auch sie bekommt noch eine Schüssel mit Pferdemüsli und Karotten. Lea hilft noch mit, die Ziegen, die auch dort leben, zu versorgen. Da es leider schon viel zu früh dunkel wird, machen wir uns hurtig auf den Nachhauseweg, mit einem speziellen Duft aus Pferd-Kamel-Ziege an uns.

22.11.2019 Wir stellen vor: Unsere Fahrradwerkstatt!

Wir stellen vor: Unsere Fahrradwerkstatt!

Im Sommer haben die Jugendlichen eigeninitiativ eine kleine Fahrradwerkstatt eingerichtet. Hier wird geschraubt, umgebaut, repariert und in Schuss gehalten.
Dank einiger Fahrradspenden von Mitarbeiter*innen und Mitgliedern der Humanistischen Vereinigung stehen so viele Fahrräder zur Verfügung, dass auch mal eine gemeinsame Fahrradtour möglich ist.
An dieser Stelle vielen Dank dafür!

30.10.2019 Finster Finster Finster Finster, nur der Glühwurm glüht im Ginster….Geisterstunde!!!

Finster Finster Finster Finster, nur der Glühwurm glüht im Ginster….Geisterstunde!!!

Nun wird es schon bald dunkel und auch auf dem Jurahof breitet sich schaurig-schöne Stimmung aus: Bei den Halloween-Vorbereitungen gilt es, die Kürbisse gut auszuhöhlen (puh, das fühlt sich aber glitschig und etwas eklig an, das Innere!) und anschließend ein Gesicht reinzuschnitzen.

Schon sind unsere beiden Halloween-Kürbisgesichter fertig, einen bekommt Klaus, unser Landwirt geschenkt und einer ziert unsere Eingangstür. Ob sich dann zu Halloween die Horde Geister und Vampire, die  „Süßes oder Saures“ wollen, überhaupt noch hereintrauen?

18.10.2019 Fahrradausflug von Eschenbach nach Vorra

Fahrradausflug von Eschenbach nach Vorra

Oder kleine Matheaufgabe: 18 Beine auf 7 Fahrrädern – wie geht das?

Die Auflösung: Wir, das sind sechs Kids und Jugendliche und eine Betreuerin samt Hündin im Hunderucksack, haben uns zusammen für eine gemeinsame Radtour in die Sattel geschwungen. Die führte uns auf dem Fahrradweg durch das wunderschöne, herbstliche Pegnitztal von Eschenbach über Alfalter und Düsselbach bis nach Vorra. Etwa sieben Kilometer strampelten wir fröhlich vor uns hin, immer am Fluss entlang, auf dem auch zu dieser Jahreszeit noch etliche Kanus und Kajaks paddeln. Anschließend gab es eine kleine Abkühlung von unten - bei einer Rast haben wir die Zehen ins Wasser gestreckt. In Vorra angekommen machten wir dann Rast im Cafe Inselblick. Frisch gestärkt radelten wir schließlich wieder zum Ausgangspunkt zurück. Fazit: Erschöpft, aber glücklich über einen tollen Ausflug und wie herrlich die Umgebung des Jurahofs doch ist.

24.05.2019 Unser Gartenprojekt ist gestartet!

Unser Gartenprojekt ist gestartet!

Unser Gartenprojekt ist gestartet: Kürbis, Zucchini und Tomaten dürfen nach den Eisheiligen im Mai endlich nach draußen gepflanzt werden. Im ersten Jahr beginnen wir klein: Auf der Terasse vor dem Haus haben wir Hochbeet, Töpfe und alte Zuber mit Erde gefüllt, die unsere ersten Gemüseversuche beherbergen werden. Jetzt verlassen wir uns auf unsere grünen Daumen und hoffen ganz optimistisch auf eine Ernte im Sommer und im Herbst.

 

13.03.2019 Podcast zu "die 9"

15.02.2019 Landrat Reisinger besucht den Jurahof

Landrat Reisinger besucht den Jurahof

Auf Einladung des HVD Bayern, Träger der heilpädagogischen Wohngruppe die 9 am Jurahof, und des Betreibers des Jurahofs selbst, Klaus Hofmann, hat Landrat Richard Reisinger die Einrichtung in Schmidtstadt besucht. Der HVD Bayern wurde durch Vorstand Michael Bauer vertreten, der gemeinsam mit Einrichtungsleiterin Laura Kaa Verbandsarbeit, Betreuungskonzept und Entstehungsgeschichte des Projekts erläuterte.

Der Jurahof ist ein zertifizierter Bio-Betrieb und die Region Amberg-Sulzbach/Amberg ist Öko-Modellregion. Daher wurde der Landrat von Barbara Ströll begleitet, die als Projektmanagerin für diese Belange auch mit Klaus Hofmann schon viele Jahre zusammenarbeitet. Die Kombination von Ökolandbau und Kinderbetreuung ist zwar ein zukunftsweisendes, bisher jedoch keinesfalls alltägliches Konzept. Der Landwirt ist also zu Recht stolz auf die Entwicklung dieses Konzepts, war er es doch, der sich eine Jugendhilfemaßnahme für die Nutzung der Räumlichkeiten gewünscht hatte und mit dem HVD Bayern den richtigen Partner fand.

So ergab sich bei Kaffee und Kuchen aus eigenerzeugten Produkten ein lebendiger Austausch zwischen Politik, Verband, Vertreter*innen der Öko-Modellregion und Mitarbeiter*innen der seit Dezember bestehenden Wohngruppe die 9. Wie das gemeinsame Leben auf dem Jurahof funktioniert erläuterte Laura Kaa, Einrichtungsleiterin von die 9. Sie gab einen Überblick über Tagesstruktur, Besonderheiten dieser Wohngruppe und die inhaltliche Ausrichtung auf Soziale Landwirtschaft. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der aktiven Mithilfe bei anfallenden Aufgaben (z.B. Fütterung der Kühe, Ausmisten des Hühnerstalls, Eierabnahme). Natürlich begleiten Pädagog*innen die Kinder und Jugendlichen bei den Arbeiten und agieren auch als Vorbild. Landwirt Klaus Hofmann leitet die Arbeiten fachlich an. Das gilt auch für den Gemüsegarten für den Anbau zur Selbstversorgung, der im Frühjahr angelegt werden soll.

Die Mitarbeit auf dem Hof ist für die Bewohner*innen von die 9 keine Pflicht, sondern ein Angebot und wird bisher sehr gut angenommen. Die Kinder und Jugendlichen haben sichtbare Erfolgserlebnisse, die körperliche Betätigung und Auslastung im Freien ist für Kinder und Jugendliche unverzichtbar. Erlebnispädagogisch ist auf dem Jurahof eine große Vielfalt gegeben, der Kontakt und der Umgang mit Tieren wirken sich sehr positiv aus. Der Hof bietet unzählige Möglichkeiten, sich auszuprobieren und Selbstwirksamkeitserfahrungen zu machen. Darüber hinaus gibt es natürlich den „normalen“ Wohngruppenalltag, mit Unterstützung bei den Hausaufgaben, Anleitung zur Lebensführung, gemeinsamem Kochen, Ausflüge, Spieleabende, Arbeit mit der Familie, Anbindung an Vereine und das soziale Netzwerk. Kurzum: Das Konzept von die 9 am Jurahof ist wirklich alles andere als normal!

Das sah auch Landrat Reisinger so. Er äußert sich sehr positiv über das in der Region einmalige Konzept, betonte, wie sehr dieses Angebot die Region bereichere und dass er das Projekt als sehr unterstützenswert erachte. Er bezeichnete die 9 am Jurahof als einen Gewinn für die Jugendhilfe und ist sich sicher, dass diese neue Einrichtung bald voll belegt sein wird. Natürlich kam er nicht mit leeren Händen: Er übergab Präsente mit Bezug zur Region, die mit großer Freude angenommen wurden.

Im Bild v.l.n.r.: Barbara Ströll (Öko-Modellregion Amberg-Sulzbach), Klaus Hofmann (Landwirt), Richard Reisinger (Landrat), Laura Kaa (Einrichtungsleitung), Michael Bauer (Vorstand HVD Bayern)

30.01.2019 Alltag auf dem Bauernhof

Eiersuchen klappt nur mit besonders viel Fingerspitzengefühl. Daslohnt sich aber, wenn man sich hinterher ein leckeres Rührei braten kann.
Zweimal täglich müssen außerdem die Kühe gefüttert werden. Das machen wir unter der Regie von Klaus Hofmann (Landwirt), um zu wissen, welche Kühe was genau fressen.
Jede Kuh ist eine Persönlichkeit: Irgendwann weiß man, welche gerne gestreichelt wird, und wer lieber seine Ruhe hat.
Der Januar ist für uns am Hof ein spannender Monat: Es wird gekalbt.
Glückliche Hühner auf frischem Stroh: Natürlich muss auch gemistet werden.

Alltag auf dem Bauernhof

...wie sieht das eigentlich aus?

die 9 sind im Bauernhaus am Jurahof untergebracht, dadurch bekommen wir den Hofalltag hautnah mit. Unsere Kinder und Jugendlichen haben die Gelegenheit (natürlich nicht die Pflicht), täglich bei der Versorgung der Tiere zu helfen. Dabei lernen sie verschiedenste Dinge:

Wie komme ich an ein Ei, wenn das Huhn noch draufsitzt?

Wie muss ich eine Heugabel halten?

...und wie schnell können Kälber laufen?

Die Landwirtschaft mitzuerleben, gibt ihnen die Gelegenheit Verantwortung zu übernehmen, Vorsicht und Rücksicht zu lernen, und bietet eine beständige Struktur.

 

04.12.2018 Los geht's!

Los geht's!

Start der heilpädagogischen Wohngruppe

In den letzten Wochen und Monaten wurden Konzepte entwickelt, ein Team zusammengestellt, renoviert – jetzt geht es endlich los mit unserer Heilpädagogischen Wohngruppe die 9 am Jurahof. Gestern traf sich zum ersten Mal das komplette pädagogische Team, zum Kennenzulernen, um den Jurahof erkunden und Inhaltliches wie Organisatorisches zu besprechen. Im Laufe der Woche dann ziehen auch schon die ersten Bewohner*innen ein. Wir freuen uns auf eine spannende Zeit!

16.10.2018 Vorbereitungen laufen

Vorbereitungen laufen

Es tut sich was bei »die 9«

Es wird fleißig gewerkelt am Jurahof, dort, wo »die 9« bald einziehen sollen. Hier informieren wir Sie künftig über die aktuellen Entwicklungen.

Träger

Soziale Angebote entwickeln

Humanistische Vereinigung

Die Humanistische Vereinigung wurde 1848 gegründet und ist eine Weltanschauungsgemeinschaft, deren Aufgabe es u.a. ist, auf der Grundlage einer weltlich-humanistischen Ethik soziale Angebote zu entwickeln und bereitzustellen. In diesem Sinne ist sie Trägerin von 19 Kindertagesstätten in Bayern, einer humanistischen Grundschule und verschiedener Beratungsangebote. In den Städten Nürnberg und Fürth ist sie mit beratender Stimme festes Mitglied der Jugendhilfeausschüsse. Sie ist Mitglied im Paritätischen Wohlfahrtsverband und zählt derzeit mehr als 2.000 Mitglieder.

Als Humanist*innen betonen wir die natürliche Vernunftbegabung, die soziale Bildung, die freie Persönlichkeitsentfaltung und das Streben nach Glück eines jeden Menschen. Wir fördern die Erkenntnis, dass die persönliche Freiheit und der verantwortliche Umgang mit ihr das höchste Gut des Menschen ist. Damit stehen wir in der Tradition der Aufklärung und verteidigen entschieden Religions- und Gewissensfreiheit, sowie die Trennung von Staat und Kirche im Sinne weltanschaulicher Neutralität des Staates. Mehr Informationen unter www.humanistische-vereinigung.de

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